
„
In der Mitte der Schwierigkeit liegen die Möglichkeiten.
“
Albert Einstein


Natur & Resilienz
Was genau ist eigentlich Resilienz?
Resilienz wird oft liebevoll als das "Immunsystem unserer Seele" bezeichnet, da sie uns vor den Auswirkungen von Stress, Depressionen und Burn-out schützen kann. Sie dient als psychische Widerstandskraft und ermöglicht es uns, Herausforderungen und Krisen zu bewältigen, um gestärkt aus ihnen hervorzugehen.
Der Begriff "Resilienz" leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet buchstäblich "abprallen" oder "zurückspringen". Resiliente Personen sind in der Lage, aktiv und mit anpassungsfähigem Verhalten auf neue Herausforderungen und Veränderungen zu reagieren. Dies gelingt umso besser, je mehr Ressourcen vorhanden sind, die im Rahmen eines Resilienz-Trainings aufgebaut und trainiert werden können. Diese Ressourcen werden genutzt, um Belastungen möglichst gering zu halten und Erholungsphasen zuzulassen.
Schließlich trägt die Resilienz dazu bei, sowohl das physische als auch das psychische Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit schneller wiederherzustellen. Sie ermöglicht es uns, uns nach Rückschlägen oder schwierigen Zeiten wieder aufzurappeln und gestärkt aus ihnen hervorzugehen.
Wie äußert sich eine geringe Resilienzfähigkeit?
Oftmals fühlen sich Menschen mit geringer Resilienzfähigkeit überfordert und haben Schwierigkeiten, mit stressigen Situationen umzugehen. Es kann vorkommen, dass sie ihre Emotionen nicht kontrollieren können und impulsiv reagieren. Sie neigen möglicherweise zu Selbstzweifeln und haben das Gefühl, vor Herausforderungen zu kapitulieren.
Darüber hinaus können körperliche Beschwerden ein Hinweis auf zu viel Stress sein, wie beispielsweise innere Unruhe, Vergesslichkeit, Kopfschmerzen, Magenprobleme oder Schlafstörungen.
Es ist völlig normal, dass jeder Mensch von Zeit zu Zeit in schwierigen Lebenssituationen steckt und Stress erlebt. In solchen Momenten kommt es darauf an, wie resilient wir sind und wie gut wir in der Lage sind, diese Situationen zu bewältigen. Resilienz ist eine Fähigkeit, die entwickelt und gestärkt werden kann, um uns besser auf die Herausforderungen des Lebens vorzubereiten.
Wie kann ich meine Resilienzfähigkeit stärken?
Die gute Nachricht ist, dass Resilienz durch Selbstreflexion und Training entwickelt werden kann. Resilienz ist keine unveränderbare Persönlichkeitseigenschaft, sondern ein lebenslanger Anpassungsprozess, der im Wechselspiel zwischen einer Person und ihrer Umwelt stattfindet.
Resilienz-Trainings haben das Ziel, die individuelle Resilienz in Bezug auf stressige Situationen zu stärken. Sie können vor, während oder nach einem Stressor durchgeführt werden.
Im Training werden verschiedene Fähigkeiten trainiert, um nachhaltig Ressourcen aufzubauen.
Das beinhaltet das Entwickeln positiver Denkmuster, das Schaffen von Klarheit und die Verbesserung der Problemlösungsfähigkeiten.
Dabei stehen sieben grundlegende Faktoren im Fokus: Optimismus, Akzeptanz, Selbstwirksamkeit, Beziehungspflege, Achtsamkeit, kreatives Lösungsdenken und zielorientiertes Handeln.
Die erlernten Bewältigungsstrategien sind effektiv und können auch zur Vorbeugung psychischer Erkrankungen im Umgang mit Stressoren dienen.
Es ist wichtig, diese Fähigkeiten regelmäßig zu trainieren, um die innere Widerstandsfähigkeit zu stärken. Ähnlich wie beim Muskel- oder Ausdauertraining braucht es kontinuierliche Übung, um positive Ergebnisse zu erzielen. Durch Engagement im Resilienz-Training können die eigenen Fähigkeiten entwickelt und eine stärkere Widerstandskraft aufgebaut werden.
Was sind Stressoren?
Stressoren sind Situationen oder Ereignisse, die Stress verursachen und unsere Fähigkeit herausfordern, damit umzugehen.
Hier sind einige Beispiele für Stressoren:
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Arbeitsbezogene Stressoren: Hohe Arbeitsbelastung, Zeitdruck, Konflikte am Arbeitsplatz, berufliche Unsicherheit.
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Akademische Stressoren: Prüfungen, Hausarbeiten, Termine, hohe Anforderungen an die Leistung.
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Beziehungsbezogene Stressoren: Konflikte in der Partnerschaft, Familienprobleme, Trennung oder Scheidung, soziale Isolation.
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Gesundheitsbezogene Stressoren: Krankheit, Verletzungen, chronische Schmerzen, Pflege eines Angehörigen.
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Finanzielle Stressoren: Geldprobleme, Schulden, Arbeitsplatzverlust, finanzielle Unsicherheit.
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Lebensverändernde Stressoren: Umzug, Geburt eines Kindes, Todesfall in der Familie, Ruhestand.
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Natürliche Katastrophen: Erdbeben, Überschwemmungen, Wirbelstürme, Waldbrände.
Diese sind nur einige Beispiele, und jeder Mensch kann unterschiedliche Stressoren erleben. Es ist wichtig zu erkennen, dass Stressoren individuell sein können und jeder Mensch unterschiedlich darauf reagiert.
Was ist der Vorteil von Resilienz-Training in der Natur?
Halten wir uns draußen in der wohltuende Umgebung der Natur auf, fällt es uns viel leichter, uns von Reizüberflutungen und Alltagsproblemen zu lösen. Wir können uns ganz auf das "Hier & Jetzt" konzentrieren.
Besonders der Aufenthalt in Wäldern und hilft uns dabei. Einen wunderbaren Nebeneffekt bewirken die sogenannten Terpene in der Waldluft, welche einen positiven Effekt auf den menschlichen Organismus und unser Immunsystem haben.
Shinrin Yoku (Waldbaden) gehört daher zu einer effektiven Stress-Management-Methode und ist fester Bestandteil des staatlichen Gesundheitssystems in Japan. Dort gibt es Waldbaden sogar auf Rezept.
Der Wald kann aber noch mehr, wie unter anderem Untersuchungen der Universität Wien belegen. Bei einem Spaziergang unter Bäumen schlägt nämlich das Herz ruhiger, der Blutdruck sinkt und die Muskeln entspannen sich.
Wenn Sie mehr zum Thema Resilienz erfahren möchten, melden Sie sich doch zu einem meiner Kurse an oder vereinbaren Sie ein erstes Infogespräch.
Die Grundlagen des Resilienztrainings
Es gibt verschiedene Modelle und Ansätze zum Thema Resilienz. In unseren Kursen und Trainings konzentrieren wir uns auf die folgenden sieben Wurzeln der Resilienz:
1. Optimismus
Optimismus ist eine Lebenseinstellung, die uns hilft, Chancen wahrzunehmen, da Vertrauen und Hoffnung in einen guten Ausgang gelegt werden. Das bestärkt resiliente Menschen darin, in schwierigen oder belastenden Situationen durchzuhalten oder weiterzumachen. Probleme und Konsequenzen werden realistisch eingeschätzt, d.h. es geht um einen realistischen Optimismus.
2. Akzeptanz
Es gibt Dinge, Menschen und Schicksalsschläge, die kann man nicht ändern. Resiliente Menschen akzeptieren Veränderungen als Teil des Lebens und passen sich schneller an veränderte Situationen an, ohne große emotionale Belastungen.
3. Selbstwirksamkeit
Resiliente Menschen sehen Krisen als überwindbar an und konzentrieren sich auf die Dinge, die sie beeinflussen können. Sie fühlen sich dazu in der Lage, ihr Leben und ihre Umstände zu beeinflussen und Veränderungen herbeizuführen, die in helfen, Herausforderungen zu bewältigen.
Die 7 Wurzeln der Resilienz

Optimismus
Akzeptanz
Achtsamkeit
Selbstwirksamkeit
Kreatives Lösungsdenken
Zielorientiertes Handeln
Beziehungspflege

„
Herr,
gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern,
die ich ändern kann,
und die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.
“
Reinhold Niebuhr
4. Beziehungspflege
Die Unterstützung durch andere Menschen ist eine der größten Kraftquellen, die wir haben. Ein unterstützendes soziales Netzwerk stärkt unser Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und lässt uns Schwierigkeiten besser überwinden. Eine gute Beziehung zu Anderen entsteht nicht einfach so. Man muss daran arbeiten. Bei der Beziehungspflege geht es immer um die Investition von Zeit, Aufmerksamkeit und Vertrauen.
5. Achtsamkeit
Achtsamkeit ist die Fähigkeit, bewusst und mit offener Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Moment zu sein und die Gedanken und Emotionen wertfrei wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten oder zu verändern. Es geht darum, das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment zu schärfen und sich von ständigen Sorgen und Ablenkungen zu befreien. Achtsamkeitstraining kann somit zu einer erhöhten Stressresistenz, einer verbesserten emotionalen Regulation und einer allgemeinen Steigerung des Wohlbefindens führen.
6. Kreatives Lösungsdenken
Resiliente Menschen schaffen es Herausforderungen aus neuen Perspektiven betrachten, anstatt zu grübeln. Somit fällt es Ihnen leichter neue Lösungsansätze zu finden und durch schwierige Zeiten zu navigieren.
7. Zielorientiertes Handeln
Zielorientiertes Handeln bezeichnet die Fähigkeit, sich auf ein Ziel zu konzentrieren und konsequent darauf hinzuarbeiten, selbst in schwierigen Situationen. Diese Fähigkeit hilft dabei, Herausforderungen zu bewältigen und Rückschläge zu überwinden, indem man sich auf das positive Ergebnis fokussiert. Eine resilient geprägte Lebensweise beinhaltet zielorientiertes Handeln als wichtigen Bestandteil, da es nicht nur hilft, Herausforderungen zu bewältigen, sondern auch ermöglicht, aus ihnen zu lernen.